Passiv verwaltete Fonds
Wir erklären, was passiv verwaltete Fonds sind und welche Vor- und Nachteile sie bieten
Mittwoch, 20 April 2022

Ein passiv verwalteter Fonds ist ein Bündel von Anlageinstrumenten, das nur selten umgeschichtet wird, weil es einem festgelegten Referenzindex wie dem S&P 500 folgt. Passiv verwaltete Fonds versuchen nicht – anders als aktiv gemanagte Fonds –, den Markt zu schlagen.
Definition und Beispiele für passiv verwaltete Fonds
Ein passiv verwalteter Fonds benötigt keine aktive Steuerung, etwa das Entfernen oder Ersetzen von Wertpapieren, die hinter den Erwartungen bleiben. In diesen Fonds kaufen die Manager Wertpapiere und halten sie, damit der Fonds die Performance eines Benchmark-Index widerspiegelt.
Alternativbezeichnung: Indexfonds Beispielsweise bildet der Vanguard Growth Index Fund Admiral Shares (VIGAX) den CRSP U.S. Large Cap Growth Index ab. VIGAX hält 265 Aktien, darunter Apple, Microsoft, Google und andere etablierte Unternehmen. Weil der Fonds die im Index enthaltenen Werte kauft, ist kaum aktives Eingreifen nötig – außer der Index verändert sich.
Ein Investmentfonds ist ein Unternehmen mit einem Managementteam. Dieses wählt einen Index aus, der zur Strategie und zu den Zielen des Fonds passt, kauft die Aktien oder anderen Anlagen, die das Portfolio bilden, und bietet Anteile des Fonds den Anlegerinnen und Anlegern an.
Die Fondsmanager folgen dem Index oder einer vordefinierten Strategie und wählen die Investments nicht nach eigenem Ermessen aus, denn die Indexzusammensetzung gibt die Bestände vor. Sobald der Fonds steht, läuft er im Wesentlichen auf Autopilot – solange der Index unverändert bleibt.
Die meisten passiv verwalteten Fonds folgen einem Index. Daher sind sie auch als Indexfonds bekannt.
Durch die minimale Steuerung haben passiv verwaltete Fonds in der Regel geringere Kosten und geringere Ausschüttungen aus realisierten Kursgewinnen. Das führt zu einer besseren steuerlichen Effizienz im Vergleich zu aktiv verwalteten Fonds.
Was bedeutet das für Privatanleger?
Weil passiv verwaltete Fonds fast immer Indizes nachbilden, greifen viele der klassischen Investmentgrundsätze:
- Diversifiziere dein Portfolio
- Investiere in das, was du verstehst
- Jage keinen kurzfristigen Trends hinterher
- Bleib rational
Passiv verwaltete Fonds verringern das Risiko, weil sie Marktbenchmarks folgen, die von renommierten Analystenteams entwickelt wurden. Mit dem Investment in einen Fonds erhältst du Zugang zu allen Bestandteilen dieses Fonds – viele davon sind bekannte Unternehmen.
Indexfonds diversifizieren dein Portfolio, reduzieren das Risiko und nehmen dir emotionale Entscheidungen ab, weil die Unternehmen in den meisten Indizes bereits zahlreiche Krisen und Marktschwankungen überstanden haben.
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Kostenlos anmeldenArten von passiv verwalteten Fonds
Es gibt zahlreiche unterschiedliche Arten passiv verwalteter Fonds. Indexfonds sind die bekanntesten, doch viele Fondskategorien orientieren sich an Aktienindizes, die beispielsweise nach Marktkapitalisierung oder Branchen strukturiert sind. Einige Beispiele:
Aktienindexfonds
Der S&P 500 ist ein beliebter Referenzwert für viele Fonds. Ein Indexfonds, der versucht, die Renditen des S&P 500 zu replizieren, hält die Aktien (oder einen Großteil davon), die im S&P 500 gelistet sind. Andere Indexfonds folgen dem Dow Jones Industrial Average, den Russell-Indizes (1000, 2000, 3000, 5000) oder anderen Aktienindizes.
Rentenindexfonds
Rentenindexfonds folgen Indizes, die aus Anleihen bestehen. Der Bloomberg Aggregate Bond Index und der S&P U.S. Aggregate Bond Index listen beispielsweise Anleihen, die von Expertinnen und Experten bei Bloomberg beziehungsweise Standard & Poor’s ausgewählt wurden. Anbieter wie BlackRock haben Anleihefonds wie den iShares U.S. Aggregate Bond Index Fund im Programm, der dem Bloomberg Aggregate Bond Index folgt. Dieser Index – auch „Agg“ genannt – bildet den Großteil des verfügbaren Anleihemarkts ab.
Marktkapitalisierungsfonds
Fonds, die nach Marktkapitalisierung strukturierte Indizes nachbilden, können denselben Aktienindex wie der S&P 500 verfolgen, gewichten die Werte jedoch nach der Größe der Unternehmen. Der S&P 500 ist ein Large-Cap-Index, der S&P 400 umfasst Mid Caps. Der Russell 2000 wiederum ist ein Index für Small Caps.
Sektor-Fonds
Sektor-Fonds konzentrieren sich auf bestimmte Branchen wie Energie, Gesundheitswesen, Konsumgüter oder Finanzwerte. So nutzt Vanguard beispielsweise den MSCI ACWI Energy + Utilities Index für den eigenen Energy Fund Admiral Shares.
Lohnen sich passiv verwaltete Fonds?
Passiv verwaltete Fonds verursachen niedrigere Verwaltungskosten, weil kein Fondsmanager aktiv über den Einsatz des Kapitals entscheidet. Ihre Performance entspricht der des zugrunde liegenden Index. 2021 lagen passiv verwaltete Fonds trotz der Erfolge aktiver Strategien vorn. Laut Morningstars Active/Passive Barometer schnitten 45 % der aktiven Fonds besser ab als ihre passiven Pendants – was bedeutet, dass 55 % der passiven Fonds besser waren als aktive Fonds.
Passiv verwaltete Fonds können für konservative Anlegerinnen und Anleger geeignet sein, die den Markt nicht schlagen müssen, sondern Wert auf solide Ergebnisse und geringe Gebühren legen.
Wichtigste Punkte
- Passiv verwaltete Fonds sollen einen Index nachbilden.
- Der Verzicht auf aktive Entscheidungen senkt die Gebühren.
- Passiv verwaltete Fonds reduzieren das Managementrisiko.
- Passiv verwaltete Fonds übertreffen aktive Fonds häufig.
- Sie eignen sich für Menschen, die den Markt nicht ausperformen müssen.
Quelle dieses Artikels: www.thebalance.com
Haftungsausschluss
Dieser Artikel ist keine Finanzberatung, sondern ein Beispiel, das auf Studien, Recherchen und Analysen unseres Teams basiert.