ESG-Kriterien

Was Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien bedeuten.

Freitag, 6 Mai 2022

ESG-Kriterien

Was sind ESG-Kriterien?

ESG in unter zwei Minuten erklärt

Environmental, Social & Governance (ESG) schaffen einen Rahmen für werteorientiertes Investieren. Das Screening identifiziert Unternehmen, die Umweltaspekte, soziale Verantwortung und gute Unternehmensführung fest verankert haben.

Wer Geldanlage und Werte in Einklang bringen möchte, sollte ESG kennen – von der Suche nach geeigneten Firmen über Abgrenzungen zu anderen Ansätzen bis zur Frage, wie ESG die Performance beeinflusst.

Die drei Säulen

  • Environment: Einfluss auf Umwelt, Umgang mit Risiken (CO₂-Fußabdruck, Energieeffizienz, Abfall, Ressourcenschonung, Tierschutz).
  • Social: Beziehungen zu Kund:innen, Lieferanten, Gemeinschaften; Diversity & Inclusion; Mitarbeiter:innenpolitik, Gesundheit & Sicherheit.
  • Governance: Transparente Rechnungslegung, Vergütung, Aufsichtsratsstruktur, Umgang mit Interessenkonflikten, Ethikregeln.

Wie wird ESG gemessen?

Viele Firmen veröffentlichen Kennzahlen in Berichten. Externe Anbieter wie Morningstar/Sustainalytics, Bloomberg oder MSCI bewerten ESG und stellen Rankings bereit. Eine schnelle Recherche („Firmenname + ESG Report“) liefert Einblicke – unabhängige Bestätigung ist empfehlenswert.

Historischer Kontext

Verantwortungsvolles Investieren existiert seit der Kolonialzeit; moderne SRI-Bewegungen entstanden in den 1960ern und 1970ern. ESG entwickelte sich in den letzten zwei Jahrzehnten vom Ausschluss bestimmter Branchen hin zur gezielten Auswahl positiv bewerteter Unternehmen.

Themenfelder (nach CFA Institute)

EnvironmentSocialGovernance
Klimawandel & EmissionenKundenzufriedenheitZusammensetzung des Boards
Luft-/WasserverschmutzungDatenschutzAudit-Struktur
BiodiversitätGender & DiversityKorruption
AbholzungMitarbeiterbindungVergütung
EnergieeffizienzGemeinwesenLobbying
AbfallmanagementMenschenrechtePolitische Spenden
WasserknappheitArbeitsstandardsBerichtssysteme

Weitere Begriffe

  • CSR / SRI: oft synonym, meist Fokus auf Ausschluss („Sin Stocks“).
  • Sustainable Investing: teilweise deckungsgleich mit ESG, teils stärker ökologisch.
  • Values-based / Impact Investing: breiter, zielgerichtet auf messbare Wirkung.

CSR gilt als interner Prozess; ESG liefert externe Messgrößen. CSR-Programme werden intern geplant und bewertet, ESG-Daten ermöglichen objektive Vergleiche für Investor:innen.

Performance

Eine Morningstar-Analyse (2019) zeigt: 41 von 56 ESG-Indizes schlugen ihre klassischen Pendants seit Auflage (≈73 %). Durch wachsende Auswahl an ESG-ETFs sind Kosten gesunken, Renditen oft konkurrenzfähig oder besser.

Quelle: www.thebalance.com