Time-Weighted Rate of Return

Wir erklären, wie die zeitgewichtete Rendite funktioniert und wie sie zur Bewertung eines Portfolios eingesetzt wird.

Donnerstag, 15 September 2022

Time-Weighted Rate of Return

Was ist die Time-Weighted Rate of Return (TWR)?

Die zeitgewichtete Rendite misst das geometrische Wachstum eines Portfolios. Sie wird häufig verwendet, um die Leistung von Vermögensverwalter:innen zu vergleichen, weil sie die Verzerrungen aus Ein- und Auszahlungen ausblendet. Dazu wird der Gesamtzeitraum in Teilperioden zerlegt, sobald Kapital zu- oder abfließt.

Die TWR wird auch als geometrisches Mittel bezeichnet – letztlich werden die Renditen der einzelnen Teilperioden miteinander multipliziert.

Formel zur Berechnung der TWR

So bestimmen Sie die kumulierte Wachstumsrate Ihres Portfolios:

$TWR = [(1+HP_1) \times (1+HP_2) \times … \times (1+HP_n)] - 1$

mit

  • $TWR$ = zeitgewichtete Rendite
  • $n$ = Anzahl der Teilperioden
  • $HP$ = Rendite jeder Halteperiode

Schritt-für-Schritt-Rechnung

  1. Ermitteln Sie für jede Teilperiode die Rendite: Endwert minus Anfangswert, geteilt durch den Anfangswert.
  2. Legen Sie eine neue Teilperiode an, sobald Geld ein- oder ausbezahlt wird. Addieren Sie 1 zu jeder Rendite, damit negative Werte einfacher handhabbar werden.
  3. Multiplizieren Sie alle (1 + Rendite)-Werte miteinander und ziehen Sie 1 ab. Das Ergebnis ist die TWR.

Was sagt die TWR aus?

Bei wiederholten Ein- und Auszahlungen ist es schwierig, den reinen Anlageerfolg zu messen. Die TWR isoliert jedes Intervall mit Cashflows und liefert dafür eine Rendite. Durch das Verketten der Teilperioden entsteht ein Wert, der die tatsächliche Performance des Portfolios – losgelöst von Zahlungsströmen – zeigt. Voraussetzung ist, dass Ausschüttungen wieder investiert werden und bei jedem externen Cashflow eine neue Teilperiode beginnt.

Da Portfoliomanager:innen börsennotierter Anlagen selten über Anleger-Cashflows bestimmen, hat sich die TWR als Standard etabliert – im Gegensatz zur internen Zinsfußmethode (IRR), die stärker auf Zahlungszeitpunkte reagiert.

Grenzen der TWR

Die laufende Erfassung aller Zahlungsströme kann aufwendig sein. Meist lohnt der Einsatz von Software oder Online-Rechnern. Alternativ kommt die geldgewichtete Rendite (MWR) zum Einsatz.

Wichtigste Punkte

  • Die TWR multipliziert die Renditen der einzelnen Halteperioden und zeigt, wie sich Erträge über die Zeit aufaddieren.
  • Sie eliminiert Verzerrungen durch Ein- und Auszahlungen und ermöglicht so faire Leistungsvergleiche.

Quelle: www.investopedia.com