Price/Earnings (KGV) und Price/Earnings to Growth (PEG): So nutzen Sie die Kennzahlen für Anlageentscheidungen
Wir betrachten zwei zentrale Bewertungskennzahlen und zeigen, wie sie bei der Beurteilung einer Aktie für das eigene Portfolio helfen können.
Donnerstag, 20 April 2023

Einleitung
Aufmerksame Anleger:innen stoßen regelmäßig auf die Kennzahlen Price/Earnings (KGV) und Price/Earnings to Growth (PEG). Sie gehören zu den wichtigsten Indikatoren bei Anlageentscheidungen. Dieser Artikel erklärt, was hinter KGV und PEG steckt, wie sie funktionieren und wie Sie sie zur Bewertung von Aktien nutzen.
Was ist das Price/Earnings-Verhältnis (KGV)?
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) setzt den Aktienkurs ins Verhältnis zum Gewinn je Aktie (Earnings per Share, EPS). Es zeigt, welchen Preis Anleger:innen für einen Dollar bzw. Euro Gewinn des Unternehmens zu zahlen bereit sind.
Ein hohes KGV signalisiert, dass der Markt hohe Erwartungen an zukünftige Gewinne hat und bereit ist, einen Aufpreis zu zahlen. Ein niedriges KGV kann auf günstige Bewertungen hinweisen – oder darauf, dass der Markt skeptischer gegenüber dem Wachstum des Unternehmens ist.
Was ist das Price/Earnings-to-Growth-Verhältnis (PEG)?
Das PEG-Verhältnis setzt das KGV ins Verhältnis zur erwarteten Gewinnwachstumsrate. Es beantwortet die Frage, wie viel Anleger:innen für das Gewinnwachstum bezahlen.
Ein niedriger PEG-Wert zeigt, dass das erwartete Wachstum relativ günstig zu haben ist. Ein hoher Wert bedeutet, dass für jede Einheit Gewinnwachstum ein höherer Preis gezahlt werden muss.
KGV und PEG im Zusammenspiel nutzen
Beide Kennzahlen liefern wertvolle Hinweise bei Anlageentscheidungen. Ein niedriges KGV kann auf eine günstige Bewertung hindeuten, sollte aber immer im Kontext des erwarteten Wachstums betrachtet werden. Genau hier hilft der PEG-Wert: Liegt er unter 1, deutet das auf ein attraktives Verhältnis von Preis zu Wachstum hin. Werte über 1 signalisieren, dass Wachstum vergleichsweise teuer bezahlt wird.
Wichtig: Kennzahlen sind kein Ersatz für eine umfassende Analyse. Bilanzqualität, Wettbewerbssituation, Branchenumfeld oder Markttrends müssen stets mit berücksichtigt werden. Zudem können Marktphasen und Stimmungslagen die Werte kurzfristig verzerren.
Praxisbeispiele
- Aktie A kostet 50 $ und erzielt ein EPS von 5 $. Das KGV beträgt also 10. Erwartet das Unternehmen ein Gewinnwachstum von 20 %, ergibt sich ein PEG von 0,5 (10/20). Das Wachstum erscheint attraktiv bepreist.
- Aktie B notiert bei 100 $, das EPS liegt bei 10 $. Auch hier beträgt das KGV 10. Bei erwarteten 30 % Gewinnwachstum fällt das PEG mit 0,33 (10/30) noch günstiger aus.
- Aktie C kostet 200 $, das EPS liegt bei 5 $. Das KGV beträgt 40. Bei erwarteten 50 % Gewinnwachstum ergibt sich ein PEG von 0,8 (40/50) – das Wachstum ist teurer als bei A oder B, bleibt aber unter 1.
Fazit
KGV und PEG sind hilfreiche Kennzahlen, um Bewertungen besser einzuordnen. Das KGV zeigt, wie viel Anleger:innen für die aktuellen Gewinne zahlen; das PEG verknüpft diesen Preis mit dem erwarteten Wachstum. In Kombination mit weiteren Analyseschritten – Bilanzqualität, Wettbewerb, Marktumfeld – ermöglichen sie fundiertere Investitionsentscheidungen.
Haftungsausschluss
Dieser Artikel ist keine Finanzberatung, sondern ein Beispiel, das auf Studien, Recherchen und Analysen unseres Teams basiert.
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