Wie Zinsentwicklungen den Kreditmarkt prägen

Zinsen beeinflussen Aktien, Anleihen – und besonders den Kredit- sowie Distressed-Debt-Markt. Wir erklären Zusammenhänge und geben einen Ausblick.

Montag, 24 April 2023

Wie Zinsentwicklungen den Kreditmarkt prägen

Warum Zinsen so wichtig sind

Zinsniveaus wirken auf nahezu alle Märkte: Aktien, Anleihen, Währungen, Rohstoffe. Höhere Zinsen verteuern Kredite, erschweren Kapitalzugang, drücken Gewinne und beeinflussen Stimmung sowie Volatilität.

Zinsen und der Kreditmarkt

Der Kreditmarkt umfasst Darlehen und Anleihen von Staaten, Unternehmen und Privatpersonen. Niedrige Zinsen erhöhen die Nachfrage nach Krediten, da Finanzierung günstig ist. Steigende Zinsen dämpfen die Kreditnachfrage – Schulden werden teurer, Ausfallrisiken nehmen zu.

Zinsen und “Distressed Debt”

Distressed Debt bezeichnet Anleihen angeschlagener oder insolvenzbedrohter Unternehmen. Sinkende Zinsen machen riskante Anleihen attraktiver – Kurse steigen. Steigende Zinsen verteuern Refinanzierung und erhöhen Ausfallgefahr, wodurch die Kurse solcher Papiere fallen können.

Blick nach vorn

Zinsen werden von Geldpolitik, Inflation, Wachstum und exogenen Schocks beeinflusst. Langfristig spiegeln sie die wirtschaftliche Verfassung wider. Wer Kredit- und Distressed-Debt-Märkte bespielt, sollte die Zinsentwicklung genau verfolgen.

Strategien für Anleger:innen

  • Duration steuern: Kürzere Laufzeiten reagieren weniger stark auf Zinsänderungen.
  • Bonität prüfen: Solide Emittenten kommen besser mit steigenden Zinsen zurecht.
  • Variabel vs. fix: Variable Kredite werden teurer, wenn Zinsen steigen – Belastung für Schuldner.
  • Risikomanagement: Banken und Fonds im Distressed-Segment brauchen klare Strategien, um Zinsänderungen aufzufangen.

Fazit

Zinsen sind die “Kosten des Geldes” – besonders im Kredit- und Distressed-Debt-Markt. Wer Zinstrends beobachtet und die Portfoliostruktur darauf abstimmt, kann Risiken reduzieren und Chancen besser nutzen.