Fundamentalanalyse vs. Technische Analyse: Die wichtigsten Unterschiede
Bei der Geldanlage gibt es zwei grundlegende Ansätze, um Aktien und andere Finanzinstrumente zu analysieren: Fundamentalanalyse und Technische Analyse. Beide Methoden dienen zur Bewertung von Investmentchancen, unterscheiden sich jedoch deutlich in Vorgehen und Informationsbasis. In diesem Artikel erklären wir die Unterschiede zwischen Fundamentalanalyse und Technischer Analyse und zeigen, wie Anleger beide Ansätze für fundierte Entscheidungen nutzen können.
Montag, 1 Mai 2023

Bei der Geldanlage stehen Anleger:innen häufig vor der Frage, welchen Analyseansatz sie wählen sollen: Fundamentalanalyse oder Technische Analyse. Beide Methoden dienen dazu, Investmentchancen zu bewerten, sie basieren jedoch auf unterschiedlichen Daten und Sichtweisen. Im Folgenden erläutern wir die Unterschiede und wie sich beide Ansätze sinnvoll einsetzen lassen.
Fundamentalanalyse
Die Fundamentalanalyse bewertet den inneren Wert (intrinsic value) eines Wertpapiers anhand wirtschaftlicher und finanzieller Kennzahlen. Analysiert werden unter anderem Geschäftsberichte, Branchentrends, das Management, die Wettbewerbssituation sowie makroökonomische Faktoren. Die Grundannahme: Langfristig spiegelt der Aktienkurs den wahren Unternehmenswert wider. Wer Abweichungen zwischen aktuellem Kurs und innerem Wert erkennt, kann unterbewertete Aktien identifizieren.
Ein wichtiges Werkzeug ist die Kennzahlenanalyse, die aus den Finanzdaten eines Unternehmens verschiedene Verhältniszahlen ableitet. Ein bekanntes Beispiel ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), das den Aktienkurs ins Verhältnis zum Gewinn je Aktie setzt. Vergleicht man das KGV mit Branchen- oder historischen Durchschnittswerten, lässt sich abschätzen, ob eine Aktie über- oder unterbewertet ist.
Technische Analyse
Die Technische Analyse dagegen konzentriert sich auf Kurs- und Volumendaten, um Muster und Trends zu erkennen. Mithilfe von Charts und technischen Indikatoren werden Kursverläufe untersucht, um Rückschlüsse auf künftige Bewegungen zu ziehen. Charttechniker:innen gehen davon aus, dass Markttrends und wiederkehrende Muster Hinweise auf kommende Kursentwicklungen liefern.
Ein zentrales Werkzeug ist der gleitende Durchschnitt, der den Durchschnittskurs einer Aktie über einen definierten Zeitraum abbildet. Gleitende Durchschnitte helfen dabei, Trends zu erkennen und potenzielle Kauf- oder Verkaufssignale abzuleiten. Weitere verbreitete Indikatoren sind der Relative-Stärke-Index (RSI), der Moving Average Convergence Divergence (MACD) sowie die Bollinger-Bänder.
Hauptunterschiede
Der wesentliche Unterschied zwischen Fundamentalanalyse und Technischer Analyse liegt in der Datengrundlage. Die Fundamentalanalyse arbeitet mit wirtschaftlichen und finanziellen Informationen, die Technische Analyse mit Kurs- und Volumendaten. Zudem konzentriert sich die Fundamentalanalyse auf den inneren Wert einer Aktie, während die Technische Analyse Muster und Trends in den Kursbewegungen in den Vordergrund stellt.
Langfristig orientierte Anleger:innen, die Aktien über Jahre oder Jahrzehnte halten möchten, nutzen häufig die Fundamentalanalyse. Sie setzt darauf, dass sich der wahre Unternehmenswert im Kurs widerspiegelt und sich durch den Kauf unterbewerteter Werte langfristig überdurchschnittliche Renditen erzielen lassen.
Die Technische Analyse wird hingegen oft von kurzfristig agierenden Trader:innen eingesetzt, die von schnellen Kursbewegungen profitieren möchten. Sie unterstellt, dass sich aus wiederkehrenden Mustern und Trends kurzfristige Kauf- und Verkaufssignale ableiten lassen, um so zügig Gewinne zu erzielen.
Fazit
Fundamentalanalyse und Technische Analyse sind zwei unterschiedliche Ansätze zur Bewertung von Investments – beide mit Stärken und Schwächen. Während die Fundamentalanalyse auf den langfristigen Wert abzielt, fokussiert sich die Technische Analyse auf kurzfristige Kursbewegungen. Wer die Unterschiede versteht, kann gezielt den Ansatz wählen – oder kombinieren –, der zu den eigenen Zielen und zur persönlichen Risikotoleranz passt.
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Dieser Artikel ist keine Finanzberatung, sondern ein Beispiel, das auf Studien, Recherchen und Analysen unseres Teams basiert.