Korrelation im Portfoliomanagement verstehen

Portfoliomanagement ist ein zentraler Bestandteil der Finanzplanung. Wer seine Rendite optimieren will, muss fundierte Entscheidungen treffen – und ein entscheidender Faktor dabei ist die Korrelation.

Dienstag, 2 Mai 2023

Korrelation im Portfoliomanagement verstehen

Ein strukturiertes Portfoliomanagement ist für die Finanzplanung unerlässlich. Um Renditen zu optimieren, sollten Anleger:innen verstehen, wie sich die einzelnen Portfoliobausteine zueinander verhalten. Ein Schlüsselfaktor dabei ist die Korrelation.

Was ist Korrelation?

Korrelation ist ein statistisches Maß, das beschreibt, wie sich zwei Vermögenswerte zueinander bewegen. Sie erfasst Stärke und Richtung des Zusammenhangs. Der Korrelationskoeffizient liegt zwischen –1 und +1: –1 steht für eine perfekte negative Korrelation, +1 für eine perfekte positive Korrelation, 0 bedeutet keinen Zusammenhang.

Wie wird Korrelation im Portfoliomanagement genutzt?

Anleger:innen nutzen die Korrelation, um nachzuvollziehen, wie sich verschiedene Assets im Portfolio gegenseitig beeinflussen. Wer Positionen kombiniert, die nur schwach oder sogar negativ korreliert sind, kann das Gesamtrisiko des Portfolios senken.

Ein Beispiel: Ein Portfolio besteht zu 50 % aus Aktien und zu 50 % aus Anleihen. Aktien gelten als riskanter, versprechen aber höhere Renditen. Sind Aktien und Anleihen im Portfolio stark positiv korreliert, bleibt die Diversifikation begrenzt. Weisen sie dagegen eine geringe oder negative Korrelation auf, ist das Portfolio breiter aufgestellt und kann Schwankungen besser abfedern.

Auch bei der Auswahl einzelner Titel hilft die Korrelation. Wer untersucht, wie stark einzelne Aktien oder Anleihen mit dem Gesamtportfolio korrelieren, kann gezielter entscheiden, welche Bausteine hinzugefügt werden sollten.

Korrelation in der Praxis

Zur Berechnung der Korrelation lassen sich Tabellenkalkulationen oder spezialisierte Tools einsetzen. Im Portfoliomanagement kommt häufig der Pearson-Korrelationskoeffizient zum Einsatz.

Ein Beispiel: Ein Portfolio besteht aus zwei Vermögenswerten, Asset A und Asset B. Asset A erzielt 8 % Rendite, Asset B 12 %. Die Korrelation zwischen beiden beträgt 0,6. Investiert die Anlegerin jeweils die Hälfte, ergibt sich eine erwartete Portfoliorendite von

Erwartete Portfoliorendite = (0,5 × 8 %) + (0,5 × 12 %) = 10 %

Wäre stattdessen in Anlagen mit geringerer Korrelation investiert worden, ließe sich bei gleichem Risiko womöglich eine höhere Rendite erzielen.

Fazit

Korrelation ist ein zentrales Konzept im Portfoliomanagement. Wer versteht, wie stark sich Vermögenswerte gegenseitig beeinflussen, kann das Portfolio gezielt diversifizieren, Risiken reduzieren und die Renditechancen verbessern. Es lohnt sich, geeignete Werkzeuge zur Berechnung der Korrelation zu nutzen und auf dieser Grundlage über die Portfoliozusammensetzung zu entscheiden.